Der Flächennutzungsplan, gegen den sich viele Bürgerinnen und Bürger in Bergisch Gladbach gewandt haben, ist im letzten Jahr mehrheitlich vom Stadtrat verabschiedet worden. 2.300 Bürgereingaben sind unter den Tisch gefallen und blieben unberücksichtigt.

Verwaltung und die bestehende Koalition aus CDU und SPD zeigten sich unbeeindruckt und gaben leichtfertig Natur- und Grünflächen, ja sogar Wald zur Versiegelung und Besiedlung frei. Warnende Signale zum Erhalt von Freiflächen, zum Beispiel auch vom Städte- und Gemeindebund, werden überhört und nicht wirklich ernst genommen.

Die Dimension der Naturflächenvernichtung durch den FNP wird indes erst jetzt immer mehr hier lebenden Menschen klar. So hat sich in Frankenforst eine weitere Bürgerinitiative „Rettet den Frankenwald“ gebildet, die sich gegen die Ausweisung des Gewerbegebietes am Rennweg/Frankenforster Straße wendet. Dort sieht der beschlossene und genehmigte FNP auf einer Fläche von 4,1 Hektar die Rodung des bestehenden Mischwaldes vor. Auch das, wie so vieles im FNP, ist hinsichtlich des Klimawandels unverantwortlich. Darüber hinaus würde bei einer Bebauung die vom Wald gebildete Pufferzone zur A4 verloren gehen. Eine erhöhte Lärmbelastung wäre die Folge. Diese würde auch nicht durch entstehende Gewerbegebäude abgefangen. Vielmehr entsteht neuer Verkehr mit negativer Lärmemission.

Rennweg Dokument FNP Stadt BGL

Mit dem Bau einer neuen Feuerwache am Ende des Waldes wäre die Vernichtung des Waldes auf der nördlichen Seite der Autobahn dann nahezu komplett.

Entlang der A4 in Richtung Olpe geht es aber weiter. Auch jenseits der Autobahnauffahrt und des Rather Weges soll Wald abgeholzt werden. Mit der noch nicht von der Bezirksregierung genehmigten, aber projektierten Verlegung der Brüderstraße würde das Gewerbegebiet am Rennweg quasi bis hinter die Bundesanstalt für Straßenwesen südlich der Kölner Straße fortgesetzt. Vom Wald bleibt nichts mehr übrig.

 

Brüderstraße Dokument FNP Stadt BGL

Und dann gibt es trotz aller Widerstände offenbar unauslöschlich die Idee, eine Autostraße über den alten Bahndamm zwischen Gronau und Bensberg mit Fortführung über das Gleisdreieck in die nördlichen Stadtteile durchzusetzen, umschrieben mit dem Namen Mobilitätsband. Der Bürgermeisterkandidat der CDU erklärte, eine Straße über den Bahndamm mache aber nur Sinn, wenn gleichzeitig ein A4-Anschluss gewährleistet sei. Darauf soll es also am Ende hinauslaufen, denn diese Interpretation seiner Aussage muss sich aufdrängen. Den hier schon länger lebenden Bürgern wird dies bekannt vorkommen: In den 80er-Jahren gab es schon einmal die Idee, eine Schnellstraße (L288/L286n) als Entlastung der A3 zwischen Solingen und Lohmar/Rösrath mitten durch Grüngebiete Bergisch Gladbachs zu legen.

Es ist noch nicht zu spät, den erneut unzeitgemäßen Plänen Einhalt zu gebieten. In diesem Jahr ist Kommunalwahl und es besteht die Chance für eine politische Veränderung.

Die Freie Wählergemeinschaft Bergisch Gladbach tritt mit dem Ziel zur Kommunalwahl an, dem Bürgerwillen mehr Geltung zu verschaffen, ihn an die erste Stelle zu setzen, die Umsetzung des Flächennutzungsplanes zu stoppen. Dafür stehen wir. In Bensberg wie in allen betroffenen Stadtteilen unserer Stadt.