Wir mit euch für eine lebenswerte Stadt

  • Als Tor zum Bergischen Land mit naher Verbindung zur Metropole Köln ist Bergisch Gladbach für viele Menschen ein lebenswerter Wohnort im Grünen. Das soll so bleiben! Dafür setzt sich die FWG im Rat der Stadt mit aller Kraft ein: Für eine angemessene und umweltbewahrende Entwicklung, die unsere Bürgerinnen und Bürger akzeptieren und die Stadt lebendig hält, mit einer engagierten bürgerlichen Gesellschaft, starker Wirtschaft, guter Nahversorgung und solider Finanzlage.
  • Unsere Wahlkreiskandidaten sind Bürger dieser Stadt, nicht erst seit kurzem. Wir kennen Bergisch Gladbach, das Gute, aber auch die Schattenseiten. Unser Antrieb: Bürgernahe Kommunalpolitik machen, frei von Ideologien, stets vorrangig mit dem Blick auf die Belange unserer Heimatstadt.
  • In Bergisch Gladbach gibt es in der Tat viel zu tun. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich in vielen Belangen ein erheblicher Nachholbedarf angestaut: Unsere Infrastruktur kommt immer mehr in die Jahre und wird zeitgemäßen Anforderungen nicht mehr gerecht. Die Schulsanierung kommt nur langsam voran. Plätze in Kitas und Kindergärten fehlen. Die gesetzlichen Vorgaben werden nicht erfüllt. Die Stadt befindet sich permanent in finanziellen Nöten.
  • Dabei haben wir mit dem Zanders-Gelände ein Erbe mit großem Entwicklungspotential. Dieser Schatz muss aber jetzt und nicht übermorgen gehoben werden. Nur so können wir drängende Wohnungsprobleme lösen, attraktive Unternehmen anziehen, Natur- und Freiflächen erhalten und Großstadt im Grünen bleiben. Am Ende steht sogar in Aussicht, die Stadt und ihre Bürger finanziell zu entlasten.
  • Aber alles muss viel schneller gehen. Wir brauchen nicht noch mehr Konzepte oder Studien, um unsere Hausaufgaben zu lösen. Wir müssen sie endlich anpacken. Symbolpolitik hilft uns nicht weiter. Vielmehr ist Mut zu pragmatischen Problemlösungen gefragt, damit es in Bergisch Gladbach vorangeht.
  • Unser Wahlprogramm legt unsere grundlegenden Positionen zur Kommunalpolitik dar. Wir werden unser Programm in den Monaten vor der Kommunalwahl ergänzen und weiterentwickeln. Dazu werden wir viele persönliche Gespräche mit IHNEN, den Bürgerinnen und Bürgern führen. Als freie Wählergemeinschaft sehen wir uns in der Verantwortung, Ihre Vorstellungen vor Ort, in unseren Stadt- und Ortsteilen aufzunehmen. Deshalb sind die nachfolgenden Passagen zugleich unser Aufruf, sich aktiv mit Ihren Ideen einzubringen. Machen Sie rege davon Gebrauch. Unser Wahlprogramm soll Ihr Programm für Bergisch Gladbach in den nächsten fünf Jahren werden.

Bauen und Wohnen

Wohnen ist ein Grundbedürfnis und darf nicht zum Luxusgut werden. Deshalb müssen endlich verstärkte Anstrengungen unternommen werden, Wohnungen zu bauen, insbesondere für junge Familien. Bergisch Gladbach besitzt mit dem Zanders-Gelände beste Chancen, Wohnungsbau in der City zu erschwinglichen Preisen und guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr zu verwirklichen. Es muss jedoch schneller gehen. Das Gleiche gilt für das Wachendorff-Gelände in Gronau. Wichtig ist uns bei beiden Projekten wie auch generell, dass die Art der Bebauung sich in unser Stadtbild einfügt und die Verkehrsinfrastruktur nicht überlastet wird. Einen überbordenden Bevölkerungszuwachses kann und soll Bergisch Gladbach nicht hinnehmen, wenn der Charakter der Großstadt im Grünen erhalten bleiben soll.

Wohnungsbau in der Innenstadt hat zwei Vorteile: Zum einen wird eine Zersiedlung und unverträgliche Verdichtung in der Ortsteilen verhindert, andererseits der Handel im Stadtzentrum belebt. Zugleich muss auch angesichts einer alternden Gesellschaft die Nahversorgung in den Stadtteilzentren gestärkt werden, um eine umweltfreundliche Erreichbarkeit, im Idealfall fußläufig oder per Rad, zu gewährleisen. Dies stärkt zudem den sozialen Zusammenhalt in den Ortsteilen.

Verkehr

Dem Verfall der Verkehrswege in Bergisch Gladbach begegnet man auf Schritt und Tritt. Geplante Sanierungsmaßnahmen kommen nicht oder kaum voran. Daher fordern wir schnellere und vor allem pragmatische Lösungen: Straßensanierungen haben für uns Vorrang. Neugestaltungen sind hingegen kostspielig und langwierig. Es ist davon auszugehen, dass Kraftfahrzeuge auch weiterhin unser Straßenbild bestimmen. Das ist bei der Verkehrswegegestaltung zu berücksichtigen. Belastungen für Anwohner, insbesondere durch Lärm, können zum Beispiel durch Einrichtung von geschwindigkeitsreduzierter Zonen vermindert werden..

Im vorhandenen Radwegenetz sollen zuerst Gefahrenstellen beseitigt und Radwege instandgesetzt werden. Sichere Fahrradrouten durch die Stadt sollen deutlich gekennzeichnet werden. Dann kann auf manche aufwendige Umgestaltung zu Fahrradstraßen verzichtet werden. Die von uns vorgeschlagene Fahrrad-Nord-Süd-Route soll vorrangig realisiert werden. Sie wäre in der Lage, die Hauptverkehrsachsen zu entlasten.

Die Erhöhung der Sicherheit der Fußgänger und der Schulwege unserer Kinder hat für uns Priorität. Es versteht sich von selbst, dass die Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkter Mobilität bei der Planung von Verkehrsprojekten umfänglich berücksichtigt werden. Barrierefreiheit ist sicherzustellen, so dass auch Menschen mit Rollatoren oder Rollstühlen größtmögliche Mobilität ermöglicht wird. Wir sind davon überzeugt, dass sich mit bedarfsgerechten Rufsystemen Lücken im Angebot des ÖPNV schließen lassen.

Im Rahmen der finanziellen und räumlichen Möglichkeiten streben wir insbesondere bei der Neugestaltung von Verkehrsräumen eine ausgewogene Berücksichtigung der Interessen der Anwohner, Gewerbetreibenden und aller Gruppen von Verkehrsteilnehmern an. Dies ist Voraussetzung für eine breite Akzeptanz der zukünftigen Gestaltung. Wesentliches Augenmerk legen wir auf eine sicht- und erlebbare Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Stadtmitte und in den Ortsteilzentren.

Ein weiteres vorrangiges Anliegen ist die zügige Verwirklichung des zweiten Gleises der S-Bahnlinie S11. Hier müssen alle weiteren Verzögerungen vermieden werden, um Bergisch Gladbach endlich eine angemessene Bahnanbindung an Köln und den Schienenfernverkehr zu ermöglichen. Der S11-Ausbau stellt nicht nur für die zahlreichen Pendler einen essentiellen Meilenstein dar, sondern auch für die Erreichbarkeit des Wirtschaftsstandort Bergisch Gladbach, nicht zuletzt mit Blick auf die Entwicklung des Zanders-Geländes sowie des Technologieparks. Notwendig ist deshalb zusätzlich ein Lückenschluss zur besseren Verbindung des hiesigen ÖPNV an das Kölner Verkehrssystem.

Umwelt, Klima und Naturschutz

In der Umweltpolitik der letzten Jahre stand der Klimaschutz im Mittelpunkt. Mit unklaren gesetzlichen Vorgaben und komplizierten, sich ständig verändernden Förderprogrammen sind viele Menschen verunsichert worden. Obwohl Deutschland im internationalen Vergleich einen nur geringen Anteil des weltweiten CO2-Ausstoßes verursacht, haben auch wir eine Verantwortung für eine intakte Umwelt. Wir werden weiterhin an der Umsetzung des städtischen Klimaschutzkonzeptes mitwirken.

Als kommunale Wählergemeinschaft konzentrieren wir uns deshalb auf Maßnahmen, die vor Ort wirksam umgesetzt werden können. Umweltschutz bedeutet für uns in erster Linie Naturschutz. Dazu gehören das Freihalten klimawirksamer Flächen und Korridore, der Schutz von Wäldern, Stadtbäumen und Bepflanzungen, das Anlegen von Naturräumen in Siedlungsflächen und die Entsiegelung von Flächen. Außerdem kommt der Schaffung von Retentionsflächen für Starkniederschlägen eine wesentliche Bedeutung zu. Die Ereignisse von Juli 2021 sind uns allen noch lebhaft in Erinnerung. Leider ist gerade hier in den letzten Jahren viel zu wenig geschehen. Die bestehenden Kapazitäten zur Rückhaltung und Abführung von Regenwasser sind unzureichend und müssen dringend erneuert werden.

Die von der Stadt vorgelegte Wärmeplanung ist wichtig, aber nicht mehr als eine Leitlinie. Entscheidungsspielräume der Bürgerinnen und Bürger sollen erhalten bleiben, welche Maßnahmen und Anbieter für ihr Eigentum in Frage kommen. Stadtverwaltung und Versorger sollen offen für technologische Entwicklungen sein. Dazu gehören etwa Geothermie oder Abwasserwärme.

Wir begrüßen das Engagement genossenschaftlicher Bürgerinitiativen, die Energiewende in Bergisch Gladbach mit innovativen Projektideen voranzubringen. Der Aufbau von PV-Anlagen im öffentlichen Raum z.B. auf städtischen Gebäuden oder über Parkplatzflächen soll weiter vorangetrieben werden.

Wir fordern die Stadtverwaltung auf, bei ihren eigenen Klimaschutzanstrengungen wahrnehmbar mit guten Beispiel voranzugehen, so wie es im Klimaschutzkonzept vorgesehen ist. Dabei soll die Stadtverwaltung sich auf die effektivsten Maßnahmen konzentrieren.

Bürger, Sicherheit und Verwaltung

Das Sicherheitsbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger ist ernst zu nehmen. Die Kommunalpolitik muss dazu ihren Beitrag leisten. Das beginnt bei baulichen Maßnahmen zur Beseitigung und Vermeidung von Angsträumen, aber auch mit stärkerer Präsenz von Ordnungsdiensten an neuralgischen Orten. Zügige Reparaturen nicht funktionierender Beleuchtungen, Beseitigung wilden Mülls und eine intensivere Pflege von Straßen, Plätzen und Grünanlagen tragen ebenfalls zu einem positiven Sicherheitsgefühl bei. Polizei, Ordnungsdienste und Stadtverwaltung, aber auch engagierte Vereine und die Bürgerschaft sollen in Sicherheitsfragen ständig zusammenarbeiten, um frühzeitig Gefahren zu erkennen oder schnell zu beseitigen.

Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in eine gut funktionierende Verwaltung ist für den gesellschaftlichen Zusammenhalt von hoher Bedeutung. Erzielte Fortschritte bei der Digitalisierung der Verwaltungsaufgaben müssen ausgebaut und derart gestaltet werden, dass die Teilhabe aller Bürger gewährleistet ist. Servicequalität für die Bürgerschaft muss im Vordergrund stehen. Jenen Bürgerinnen und Bürger, die nicht digital affin sind, müssen auch weiterhin vertraute Alternativen offen stehen, ihren Anliegen bei der Stadtverwaltung nachkommen zu können. Mit der Einführung der digitalen Bauakte, einer von der FWG durchgesetzten Forderung, werden alle Vorgänge um das Bauen endlich schneller. Bei allen digitalen Verwaltungsvorgängen ist ein besonderes Augenmerk auf den Schutz persönlicher Daten zu legen. Angesichts der zunehmenden Gefahr von Cyberkriminalität sind die Anstrengungen zügig und umfassend zu verstärken.

Ein breites bürgerschaftliches Engagement ist ein unentbehrlicher Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt. Das Ehrenamt ist eine wichtige Säule zur Aufrechterhaltung unseres vielfältigen Vereinslebens sowie der sozialen, kulturellen und politischen Teilhabe. Daher ermutigen wir alle Bürgerinnen und Bürger sich aktiv am gesellschaftlichen Geschehen zu beteiligen und setzen uns für eine größere Wertschätzung solcher Engagements ein.

Die Förderung des Vereinslebens und die Schaffung bzw. der Erhalt von Sportstätten, sozialen Einrichtungen und kulturellen Angeboten dürfen nicht nachlassen, sondern sind zu verstärken. Unsere Vereine und sozialen Einrichtungen leisten einen sehr wichtigen Beitrag zur Integration und Inklusion in unserer Stadtgesellschaft. Sportvereine genießen die größte Attraktivität besonders bei jungen Menschen. Da neben dem Gemeinschaftserlebnis auch die Gesundheitsförderung von vorrangiger Bedeutung ist, müssen Sportplätze und -hallen sportlichen Aktivitäten vorbehalten bleiben.

Aktive Bürgerbeteiligung stärkt unsere Demokratie. Bürgerbeteiligungen bei großen Projekten dürfen keine Alibiveranstaltungen sein. Die Stadtverwaltung muss Bürgerinnen und Bürger verständlich über Projektinhalte und Gestaltungsmöglichkeiten informieren, damit keine falschen Erwartungen geweckt werden. Die Informationsveranstaltungen sind so zu terminieren, dass Eingaben und Kritik von Bürgern in die Planungsprozesse rechtzeitig einfließen können.

Anregungen der Bürgerschaft sollen vom Rat wertgeschätzt und als Verbesserungsideen aktiv aufgenommen werden.

Kinder, Schule, Jugend

Dass Kinder unsere Zukunft sind, ist eine Binsenweisheit. Dennoch tun wir zu wenig für sie. Mit der Schulbau GmbH ist in Bergisch Gladbach der richtige Weg gefunden worden, den Schulbau zu beschleunigen. Die FWG hat in der letzten Legislaturperiode zudem den Vorschlag gemacht, mit Schulbauleitlinien, also einer Standardisierung der Bauten, schneller voranzukommen. Diese müssen nun umgesetzt und angewandt werden. Vereinfachungen im Schulbau können wesentlich dazu beitragen, Kosten zu senken, ohne sorgfältiges Bauen zu vernachlässigen. Das gilt auch für den Kitabau. Wir fordern, die Dringlichkeitsliste (Priorisierung) für Schulneubauten und Sanierungen laufend zu aktualisieren. Keinesfalls dürfen Stadtteile hinsichtlich des Schulbaus benachteiligt werden. Schulwege müssen kurz gehalten werden.

Noch wichtiger ist die Erfüllung des Anspruchs auf Ganztagsbetreuung für unter Dreijährige. Drängender noch als der Mangel an Kita-Plätzen sind die vielen, fehlenden Fachkräfte. Wir sind überzeugt, dass durch den Einsatz von mehr Helferinnen und Helfern, Ehrenamtliche wie Angehörige, das vorhandene Fachkräftepersonal übergangsweise entlastet werden kann. Bestehende juristische Hürden müssen beseitigt werden.

Das städtische Angebot für Kinder und Jugendliche muss ausgeweitet werden. Spielplätze müssen regelmäßig gepflegt und instandgehalten werden. Hier bieten sich Patenschaften seitens der Eltern an, die mit der Stadtverwaltung zusammenarbeiten. Der Abenteuerspielplatz in Gronau ist ein gutes Beispiel für gemeinsames Engagement. Ähnliche Konstruktionen stellen wir uns bei der Betreuung des Skaterparks vor.

Um die Bedürfnisse junger Menschen zu erfassen, schlagen wir eine repräsentative Befragung vor, ähnlich wie das bei den Senioren geschehen ist. Danach sollen die Maßnahmen der Stadt ausgerichtet werden.

Wir wollen eine politische Vertretung der Jugendlichen über ein Schüler- und Jugendparlamente oder einen Jugendbeirat, um die politische Teilhabe und Vermittlung demokratischer Grundwerte zu fördern.

Die Bedeutung des gemeinsamen Lernens außerhalb der Schule hat in den letzten Jahren zugenommen. Hier können öffentliche Einrichtungen eine wichtige Bedeutung einnehmen. Die zur Zeit im Gebäude der Stadtbücherei zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze sollen bei anstehender Neugestaltung erweitert werden.

Bergisch Gladbach mit seinem überwiegend handwerks- und mittelständisch orientierten Gewerbe soll als Bindeglied zwischen der Metropole Köln und dem Bergischen Land ein hervorragender Standort für die Berufsausbildung werden. Wir befürworten die geplante engere Vernetzung der örtlichen Berufs-, Fach- und Hochschulen für ein besseres und umfangreicheres Bildungsangebot. Dazu wird auf dem Zanders-Gelände ein modernes Berufsschulzentrum entstehen. Wir sehen in der Ansiedlung einen wichtigen Impuls, das Interesse der Wirtschaft für Investitionen auf dem Zanders-Gelände zu fördern. Vor allem wird das Berufsschulzentrum einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des regionalen Fachkräftemangels in vielen Ausbildungsberufen leisten. Ein zentraler Berufsschulstandort verlangt die Bereitstellung von Wohnraum für Auszubildende und Studenten. Dies bietet weitere Möglichkeit zur Belebung der Innenstadt.

Soziales

Der Etat für Sozialleistungen läuft aus dem Ruder. Experten sind sich einig, dass die Verwaltungsabläufe zu optimieren sind, um unberechtigte Sozialleistungen zu vermeiden. Dazu sind Abstimmungen mit anderen Kommunen sind notwendig.

Die Stadt Bergisch Gladbach kann aber nur begrenzt aktiv werden. In der Hauptsache sind der Bund und das Land NRW verantwortlich dafür, dass die Finanzierung der Sozialleistungen vor Ort kaum mehr gestemmt werden kann. Die Kommunen werden mit ihren Problemen allein gelassen. Wir verlangen, dass die Stadt viel stärker ihre Stimme erhebt und Abhilfe einfordert.

In den letzten Monaten hat sich gezeigt, dass die Kapazitäten zur Unterbringung von Flüchtlingen erschöpft sind. Die dauerhafte Installation von Containersiedlungen sehen wir nicht als das geeignete Mittel an. Vielmehr müssen Lösungen gefunden werden, die eine Integration ermöglichen, ohne dass soziale Brennpunkte entstehen. Das bedeutet die Errichtung von Unterkünften, die später anderweitig zu Wohnzwecken genutzt werden können. Die Bauten sollen sich an baulichen Mindeststandards orientieren, um die Bauzeiten möglichst kurz zu halten In der Übergangszeit sollen leerstehende Immobilien wie Bürogebäude genutzt werden. Desweiteren sind insbesondere durch den Abbau bürokratischer Hürden die Anstrengungen zu forcieren, Migranten schneller in Arbeit zu bringen. Dies stärkt ihre Integration, Eigenverantwortung sowie ihr Selbstwertgefühl und entlastet die Sozialkassen. Ebenso unverzichtbar bleibt die Stärkung der Sprach- und Kulturförderung aller unserer Kinder.

Trotz dieser großen Herausforderungen dürfen andere Sozialleistungen nicht vernachlässigt werden. Eine besondere Aufgabe sehen wir in Bergisch Gladbach darin, den älteren Bürgerinnen und Bürgern zusätzliche Angebote zu machen beziehungsweise die vorhandenen aufrecht zu erhalten. Stadtteiltreffs und Seniorenbegegnungsstätten leisten hier wertvolle Hilfe. Digitalisierung von Verwaltungsvorgängen fassen wir als Chance auf, weniger mobilen Bürgern entgegen zu kommen und ihnen Wege zu ersparen. Allerdings müssen die Abläufe auch hier verständig gestaltet werden.

Wir setzen uns dafür ein, die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Der bereits seit 2012 bestehende Leitfaden Barrierefreiheit im Straßenraum ist längst nicht befriedigend umgesetzt.

Sport ist für uns ein wichtiges Instrument für den sozialen Zusammenhalt. Es gilt, Sportstätten und -flächen zu erhalten und ehrenamtliche Tätigkeiten zu unterstützen. Aber auch niedrigschwellige Angebote für Kinder und Jugendliche, die keinem Verein angehören wollen, müssen ausgebaut werden.

Finanzen

Die Finanzlage Bergisch Gladbachs ist von jeher angespannt. Besserung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Es ist abzusehen, dass die Kapitalrücklage aus dem fragwürdigen Schütt-aus-hol-zurück-Prinzip in den nächsten Jahren aufgezehrt sein und die Neuverschuldung drastisch ansteigen wird. Dies alles geht zu Lasten unserer nachfolgenden Generationen. Damit sind wir nicht einverstanden. Bergisch Gladbach plant jedoch davon unbeeindruckt seinen Haushalt weiter wie bisher: Bei Entscheidungen werden Schulden auf Schulden gestapelt. Zielgerichtetes Wirtschaften, eine Konzentration auf das Notwendige sind nicht erkennbar. Sparmaßnahmen werden nicht realisiert.

Die Potentiale durch eine Digitalisierung werden nicht gehoben. Gleichzeitig verfällt unsere Infrastruktur. Und die Entwicklung des Zanders-Geländes droht zu einer unendlichen Geschichte zu werden, ohne Aussicht auf Realisierung einer zeitnahen Refinanzierung der städtischen Kosten.

Den nachfolgenden Generationen droht durch die fahrlässige Haushaltsplanung, über die Maßen belastet zu werden. Steuer- und Gebührenerhöhungen werden, auch bereits kurzfristig, als unausweichlich angesehen. Das ist der falsche Weg.

Wir fordern deshalb die Umsetzung der von uns eingebrachten, geltenden Nachhaltigkeits-satzung, um Luft für dringend notwendige Investitionen in die Infrastruktur zu bekommen.

Die Haushaltsplanung ist für die Bürgerschaft unübersichtlich und intransparent. Dadurch leiden Wirksamkeit und Glaubwürdigkeit der städtischen Haushaltsführung. Wir verlangen eine nachvollziehbare Übersicht, wie es wirklich um die Finanzen unserer Stadt steht. Das schafft Verständnis und Vertrauen.

Selbst wenn wir als Gemeinde von Entscheidungen durch Bund und Land NRW finanziell stark belastet werden, müssen wir unsere eigenen Möglichkeiten des Wirtschaftens ausschöpfen. Pragmatische Lösungen anstelle von Wunschkonzerten sind mehr denn je gefragt. Dafür werden wir uns weiterhin mit Nachdruck einsetzen.

Wirtschaft

In Bergisch Gladbach herrscht ein akuter Mangel an Gewerbeflächen, die seit vielen Jahren das wirtschaftliche Wachstum unserer Stadt hemmen. Da zudem die Verkehrsinfrastruktur den heutigen Anforderungen nicht gerecht wird, bevorzugen viele Unternehmen bei der Wahl eines neuen Standorts die umliegenden Kommunen unserer Region. Daher richtet sich der Blick auf die konsequente Ausschöpfung der vorhandenen Potentiale. Aufgrund der zentralen Lage kommt der zügigen Entwicklung des Zanders-Geländes vor allem für Dienstleistungs- und Technologieunternehmen eine herausragende Bedeutung zu.

Mehr noch als für unsere Bürger gilt für unsere hiesige Wirtschaft die Erfordernis, auch die städtische Verwaltungsbürokratie einzudämmen und digitale Abläufe zu beschleunigen. Dies stärkt ihre Wettbewerbsfähigkeit und sichert somit Arbeitsplätze und kommunale Steuereinnahmen.

Im Umkehrschluss ist eine solide städtische Haushaltsführung ein entscheidender Standortfaktor. Eine gesunde Finanzlage ist Voraussetzung, damit Steuern maßvoll gehalten werden können. Weitere Steigerungen des ohnehin bereits hohen Hebesatzes der Gewerbeertragssteuer gilt es abzuwenden.

Bund und Land NRW müssen erheblich dazu beitragen, die finanzielle Ausstattung der Kommunen dauerhaft zu verbessern. Wir halten daher eine grundlegende Neuordnung der sozialen Lasten der Kommunen für unverzichtbar

Stadtteilpolitik

Bergisch Gladbach fehlt trotz seiner gut 115.000 Einwohner aufgrund der historische Entwicklung der Charakter einer Großstadt. Das soll sich auch nicht ändern, denn es bedeutet gutes heimatliches Miteinander. Unsere Ortsteile verdienen deshalb besondere Beachtung. Ihre Identität stiftenden Charakter müssen erhalten und gestärkt werden. Darum setzen wir uns gleichermaßen für die Anliegen ein, die unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger in ihrem unmittelbaren Umfeld bewegen. Aber das ist nicht alles. Als bürgernahe Wählergemeinschaft sind wir stets offen für Anregungen, die Aufenthaltsqualität in allen Ortsteilen zu verbessern.