Die FWG begrüßt die Prioritätenliste für den Schulbau und die Schulsanierungen in Bergisch Gladbach. Sie stellt eine wichtige Grundlage für eine Planung dar, die sowohl die Dringlichkeit als auch die finanzielle und personelle Machbarkeit der Stadt und der Schulbau GmbH berücksichtigt. Darüber hinaus ist damit ein wichtiger Schritt zur Transparenz gegenüber Eltern, Schülerinnen und Schülern, der Lehrerschaft und der Öffentlichkeit vollzogen. Wichtig für uns ist, dass persönlich betroffenen Eltern und Kinder die Gründe für die Reihenfolge der Bauprojekte verständlich dargelegt werden.

Angesichts der knappen finanziellen Ressourcen geht nicht alles auf einmal. Der nicht zuletzt durch Vernachlässigung in den letzten Wahlperioden entstandene Sanierungsstau ist nicht zugleich zu beheben. Die Priorisierungsliste ist aber ein funktionales Arbeitspapier, das in seiner Vollständigkeit in der Qualität noch wachsen muss und in regelmäßigen Zeitabständen evaluiert werden sollte.

Allerdings mahnt die FWG erneut die Erarbeitung von Schulleitlinien an, die auf unseren Antrag bereits im November 2022 beschlossen wurden.  Sie wären jetzt eine wichtige Ergänzung der Schulsteckbriefe, die Grundlage der Priorisierung waren. Erst bei Vorliegen der Schulleitlinien mit den aktualisierten Anforderungen an Schulen, zum Beispiel aufgrund von Inklusion, können Sanierungsmaßnahmen und Raumbedarfe genauer abgesteckt werden. Insofern ist die Prioritätenliste ein Zwischenschritt und kann kein endgültiger Fahrplan sein. In diesem Zusammenhang ist auch die G8/G9 Problematik zu sehen, die trotz mehrfacher Hinweise der Schulen – bereits in der vorherigen Legislaturperiode – politisch falsch eingeschätzt wurde und nun definitiv zu korrigieren ist.

Engpässe bei den Schulräumen gibt es in der ganzen Stadt. Besonders akut ist der Bedarf in Gronau und Refrath. Wir hat die FWG gemeinsam mit Bündnis 90/Grüne und SPD beim Ausschuss für Schule und Gebäudewirtschaft (ASG) beantragt, dass bei den notwendigen Standortentscheidungen für die Stadtteile Gronau und Refrath die Belange der Gebäudewirtschaft (Investitionskosten, Betriebs- und Unterhaltungskosten, Erfordernisse für technisches Personal, etc.) und der Pädagogik bzw. des Betriebs (Funktionsvielfalt, Erreichbarkeit, Betriebssicherheit im Vertretungsfall, Abdeckung von Bedarfen im Einzugsgebiet, Multifunktionalität etc.) entscheidungsreif gegenüberzustellen sind. Dabei geht es jeweils um die Frage, ob mehrere mittelgroße und kleine oder aber ein großer Standort vorgesehen werden soll. Diese soll schnellstens beantwortet werden, auch um die Zeit der Provisorien kurz zu halten.

Bauhof an der Ferdinandstraße in Gronau

Wir fordern seit langem, die Errichtung einer Grundschule auf dem Gelände des Bauhofes an der Ferdinandstraße voranzutreiben. Sie würde, wenn sich das städtisch erworbene Grundstück an der Britanniahütte für die Aufnahme des Bauhofes als geeignet erscheint, für eine weiteren Grundschule eignen. Und nicht nur das: Die Fläche bietet genügend Größe, zusätzlich die Ideen der Bürgerschaft und des Stadtentwicklungskonzepts (StEK) Gronau aufzugreifen, dort eine stadtteilorientierte Bürgerbegegnungsstätte zu realisieren.