Bürgermeister Urbach hat das Thema Nachhaltigkeit entdeckt. Medienwirksam übernahm er die Schirmherrschaft über ein Kunstprojekt „Weltbaustelle NRW“, das die Ziele der „Globalen Agenda 2030“ künstlerisch umsetzen will. Dabei steht Nachhaltigkeit des Handelns im Mittelpunkt.

Da hat der Bürgermeister wohl etwas nicht richtig verstanden, denn wenn man den Ausführungen der Globalen Agenda auf den Grund geht, erfährt man auf den Seiten des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Folgendes:

Nachhaltigkeitsziel Nr. 15 befasst sich mit „Leben an Land“. Gemeint ist: „Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen“.

Und weiter wird ausgeführt: „Für die Zukunft werden Konzepte benötigt, die eine positive Entwicklung der Gesamtwirtschaft mit dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Böden, Landflächen und Wälder in Einklang bringen.“

Es wäre schön, wenn sich Bürgermeister Urbach dies auch in Bergisch Gladbach zu Herzen nehmen würde. Doch da tut er das Gegenteil: Selbst die vom Rat beschlossenen Flächennutzungspläne gehen ihm nicht weit genug und bereits sie stehen im Gegensatz zu den in der Agenda genannten Nachhaltigkeitszielen. 

Ein öffentliches Kunstwerk, das zum Nachdenken über die Herausforderungen der Nachhaltigkeit anregen soll, wie das der Initiator Christian Gollmer im Zusammenhang mit der Agenda anregt, ist sicher ein nützlicher und interessanter Beitrag zum Thema. Das bisherige Verhalten des Bürgermeisters lässt jedoch starke Zweifel aufkommen, ob er die mit einer Schirmherrschaft verbundene Überzeugung von nachhaltigem Handeln tatsächlich besitzt.