Wir begrüßen sehr die Errichtung eines neuen Berufskollegs auf dem Zanders-Gelände. In Trägerschaft des Rheinisch-Bergischen Kreises, der diese Aufgabe vom Berufsschulzweckverband übernommen hat, soll dort die Berufliche Bildung sowohl im gewerblichen als auch im kaufmännischen Bereich zukünftig stattfinden. Eine Prognose der Schülerzahlen stellt eine Auslastung der Kapazitäten sicher. Freilich geht es auch darum, mit einem modernen Campus wieder mehr junge Menschen für die duale Berufsausbildung zu interessieren. Der Zustand der bisherigen Standorte hat in den letzten Jahren gerade nicht dazu beigetragen. Die Gebäude sind dringend sanierungsbedürftig.

Aber auch darüber hinaus hat das duale Ausbildungssystem durch einen schiefen Vergleich zwischen den vermeintlichen Vorteilen der Hochschulausbildung gegenüber der dualen Berufsausbildung eine Krise durchgemacht. Augenblicklich scheint es mit den Auszubildendenzahlen zwar wieder aufwärts zu gehen, doch dies wird nur nachhaltig sein, wenn gleichzeitig die die Praxisausbildung begleitende berufsschulische Ausbildung verbessert wird und inhaltlich modernen Anforderungen angepasst wird. Hierzu gehört selbstverständlich eine Schwerpunktsetzung bei der Vermittlung digitaler Berufsinhalte.

Wenn die Attraktivität des Standortes Bergisch Gladbach zusätzlich gesteigert werden soll, muss auch Angebot für die Lernenden geschaffen werden, hier wohnen zu können. Das alles soll auf dem Zanders-Campus für Berufliche Bildung mit der Errichtung eines Wohnheims verwirklicht werden.

Auf Zanders: Blick auf die Stadthäuser

Noch nicht ganz abgeklärt ist die Frage des Standorts auf dem Gelände. Dazu gibt es zwar konkrete Vorschläge, doch gilt es zu beachten, dass die Stadt Bergisch Gladbach weiterhin die Möglichkeit besitzt, das Gelände so zu ordnen, dass auch ihre wirtschaftliche Interessen gewahrt bleiben.