Welche Großstadt ab 100.000 Einwohner ist die smarteste in Deutschland? Dieser Frage sind Experten von Bitcom Research nachgegangen und haben dabei fünf Themenbereiche, nämlich Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität und Gesellschaft untersucht.
In der Gesamtwertung der 81 untersuchten Großstädte ist Bergisch Gladbach auf Rang 80 gelandet und damit Vorletzter geworden. Im Bereich Verwaltung sieht es noch düsterer aus: Hier belegt unsere Stadt den letzten Platz.
Schwache Werte gab es durchweg auf allen Gebieten. Auf einer Skala von jeweils 100 zu vergebenden Punkten erzielte Bergisch Gladbach nur 16,5 bei Online Bürgerservices, 0 bei Öffentlichem WLAN, 0 Punkte bei intelligenten Ampeln und 0 Punkte bei Bürgerbeteiligungsplattformen.
Relativ gute Werte gab es bei der Mobilfunk- oder Breitbandabdeckung. Dem stehen aber unterdurchschnittliche Werte bei Photovoltaik, Ladeinfrastruktur und emissionsarmen Bussen gegenüber.
Gesamtergebnis: Die Stadtverwaltung und die hier mit nur kleiner Unterbrechung seit Jahren regierende CDU haben das Thema Digitalisierung total verschlafen. Wieder einmal zeigt sich auch, dass die Teilhabe der Bürger am Leben der Stadt für Verwaltung und GroKo eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Online-Bürgerbeteiligungen oder Online-Servicedienste sind der Verwaltung völlig fremd.
Die FWG wird sich für eine Änderung dieses unhaltbaren Zustandes stark machen. Am Rande der Metropole Köln könnte gerade Bergisch Gladbach der Kreativ-Wirtschaft viel bieten. Davon sind wir aber meilenweit entfernt. Wenn die hier seit Jahren regierende CDU in ihrem im Frühsommer 2019 (!) an die Haushalte verteilten Flyer die Erkenntnis ereilt, dass sie „für sensorgesteuerte Ampeln ist“, ist das mit Wohlwollen betrachtet allenfalls als Gespür für Selbstironie zu werten, in Wirklichkeit aber ein Versagen ihrer kommunalen Politik.