Es war ein sehr intensiver Wahlkampf mit allem, was dazugehört: Seit Mai 2025 regelmäßige Wahlkampfstände in Bergisch Gladbach, Bensberg und Refrath und viele Gespräche, bei denen wir über unser Wahlprogramm informieren konnten. Unser gemeinsamer Auftritt als Team aus Bürgerinnen und Bürgern, die sich einbringen wollen.
In den letzten fünf Jahren haben wir im Stadtrat und seinen Ausschüssen eine Vielzahl von Anträgen und Ideen eingebracht, wesentlich mehr als Mitbewerber. Obwohl in der Oppositionsrolle haben wir uns bei den schwierigen Mehrheitsverhältnissen im Stadtrat für tragbare Lösungen eingesetzt, damit es vorangeht und ein quälender Stillstand vermieden wird. Denken wir an die Klimadebatte, die Haushaltsberatungen oder den Schul- und Kitaneubau.
Um so mehr ist das Wahlergebnis für die FWG enttäuschend, weil es hinter dem Ergebnis von 2020 zurückbleibt, als wir erstmalig antraten. Zwar haben wir wiederum zwei Ratssitze errungen, doch den Fraktionsstatus verloren und nur noch Gruppenstatus erreicht, weil die im Juli 2025 geänderte Gemeindeordnung NRW bei Ratsgrößen ab 50 Mitglieder nunmehr drei Ratssitze für die Bildung einer Fraktion vorsieht. Das nimmt uns die Möglichkeit, im kommenden Stadtrat sachkundige Bürgerinnen und Bürger voll in die Fraktionsarbeit zu integrieren.
Mit der von der Landesregierung eingebrachten Änderung der Gemeindeordnung NRW sollte eine Zersplitterung der Gemeinderäte verhindert werden. Dies ist jedoch gerade nicht erreicht worden. Aber das ist es nicht allein. In Kommunalparlamenten ist Bürgernähe unverzichtbar, um Politikverdrossenheit zu verhindern. Nunmehr wird ehrenamtlich tätigen sachkundigen Bürgern, die in den Fraktionen tatkräftig mitgearbeitet haben, der Stuhl vor die Tür gesetzt, anstatt weiter von ihrer Orts- und Sachkenntnis zu profitieren. Kommunalpolitisch tätige Wählergemeinschaften werden deutlich personell geschwächt.
Um dennoch den Fraktionsstatus und damit eine politische Gleichberechtigung zu erreichen, besteht die Möglichkeit, mit programmatisch ähnlich ausgerichteten Gruppen Fraktionsgemeinschaften zu bilden. Dazu haben wir inzwischen Gespräche mit VOLT aufgenommen, deren kommunalpolitischen Ziele große Übereinstimmungen mit der FWG aufweisen. Insbesondere ist dies bei den zentralen Anliegen der FWG der Fall: Stopp beim Flächenverbrauch, Gleichklang zwischen Bevölkerungszuwachs und Entwicklung der Infrastruktur, nachhaltiger Haushalt. Es besteht der feste Wille beider Partner, die Verhandlungen bis zum 1. November 2025 erfolgreich abgeschlossen zu haben.

Marcel Kreutz
Dem neuen Stadtrat steht ein neuer Bürgermeister vor. In einer Stichwahl hat sich Marcel Kreutz, der von SPD und Grünen aufgestellt wurde, mit äußerst knappem Vorsprung gegenüber dem Kandidaten von CDU und FDP Alexander Felsch durchgesetzt.
Die FWG wünscht Marcel Kreutz viel Kraft, Erfolg und eine glückliche Hand bei der Wahrnehmung seines neuen Amtes.