Die Hochwasserkatastrophe vor gut einem Jahr hat unmissverständlich gezeigt, dass die in den letzten Jahren praktizierte Sorglosigkeit hinsichtlich des Freihaltens dringend benötigter Retentionsflächen aufhören muss. Bürgervereine in Bergisch Gladbach wie in Köln bemühen sich mit den zuständigen Ämtern sowie den Verbänden um Lösungsmöglichkeiten. Die FWG begrüßt dies außerordentlich, ist es doch ein weiterer Beweis für den hohen Nutzen von Bürgerbeteiligung und -engagement.

Den engagierten Bürgerinnen und Bürger geht es dabei nicht nur um den Schutz ihres eigenen Hab und Gutes. Sie haben vielmehr die gesamte Region im Blick und stellen ihre Erkenntnisse gern einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.

Die Fraktion der FWG wird sich in einer der nächsten Sitzungen über die Gespräche und Fortschritte zum Hochwasserschutz aus der Sicht der betroffenen Bürger informieren.

Beste Einsicht in die Thematik liefert das Projekt „Klimaschutzteilkonzept zur Anpassung an den Klimawandel im Rheinisch-Bergischen Kreis“ und die erarbeitete Starkregengefahrenkarten für die acht Kommunen des Kreises. Sie basieren auf detaillierten digitalen Geländemodellen und hydronumerischen Modellsimulationen mit HYDRO_AS-2D, die eine Fläche von ca. 500 km² abdecken. Die Fraktion der Freien Wähler im Kreistag hat dies gemeinsam mit den anderen Fraktionen befürwortet. 

Die Simulationsparameter lassen sich über einen Pfeil auf der rechten Seite ausklappen. Dort lässt sich auch eine Einführung ins System starten. Ebenfalls ist eine genaue Adresssuche betroffener Straßen und Häuser möglich.

Bei der Simulation geht es aber letztlich um mehr als um die Vorsorge bei Starkregenereignissen.

Frage ist, wie es gelingen kann, den Regen so zurückzuhalten, dass er Versickerungschancen hat und nicht sofort in die Regenwasserkanäle geleitet wird. Erst dann kann das Regenwasser die gewünschte Kühlwirkung ermöglichen, die in den Städten so benötigt wird. Dabei spielen Freiflächen eine entscheidend wichtigere Rolle als Fassaden- oder Dachbegrünungen. Dies macht auch die Klimaanalyse der Stadt Bergisch Gladbach deutlich.

Die FWG setzt sich deshalb dafür ein, dass bei der laufenden Regionalplanung solche Freiflächen erhalten bleiben. Die Fraktion hat einen entsprechenden Antrag im Planungsausschuss des Rates der Stadt Bergisch Gladbach gestellt. Er soll in die Stellungnahme der Stadt zum Regionalplan der Bezirksregierung einfließen.