Wir bleiben dabei: Eine Bebauung von Flächen des Flächennutzungsplans (FNP) ist nicht notwendig, wenn auf dem Zanders-Gelände, wie geplant, ein neuer urbaner Stadtteil entsteht.

Hintergrund

Am 9. November 2023 wird im Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss eine Studie „Ergebnisse Bevölkerungsprognose Bergisch Gladbach 2023 bis 2038“ vorgestellt. Sie wurde von der Stadtverwaltung beim CIMA-Büro für Regionalwirtschaft in Auftrag aufgegeben. Darin werden im Wesentlichen vier Varianten von Bevölkerungswachstums-Szenarien bis 2038 für Bergisch Gladbach dargestellt.

In zwei dieser Varianten werden die im Flächennutzungsplan (FNP) vorgesehenen Siedlungsflächen als Zuzugspotenzial in die Berechnungen fest eingepreist: In der sogenannten „Ausschöpfungsvariante“ wird bis 2038 von fast 4.000 neuen Wohneinheiten ausgegangen. Die Bevölkerung Bergisch Gladbachs würde damit um rund 13.500 Bewohner ansteigen.

FWG-Vorsitzender Benno Nuding: „Das ist absolut nicht verkraftbar. Die FWG lehnt deshalb alle Planungsvarianten ab, die von einer Bebauung der FNP Gebiete ausgehen. Die geplante und gerade von der FWG befürwortete urbane Wohnbebauung auf Zanders bietet mit der vorgesehenen Bewohnerzahl von 2.900 völlig ausreichendes Potential für den bestehenden Wohnbedarf.”

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Unsere Stadt bekommt die aktuellen Probleme im Bereich Verkehr, Schulen, KiTa schon jetzt kaum gelöst. Und die Verkehrssituation wird mit der Bebauung auf Zanders und dem Wachendorffgelände ohnehin schwieriger zu lösen sein.

Die Planungsvarianten unter Einschluss des FNP sind aber auch mit dem soeben beschlossenen Klimaschutzkonzept nicht mehr darstellbar. Dort wird ausdrücklich eine Verminderung der Versiegelung im städtischen Bereich, die Beibehaltung von Naturflächen, die Aufrechterhaltung von Frischluftschneisen und -entstehungsgebieten gefordert. Die Bebauung der FNP Flächen würde zu einer massiven Versiegelung von Grünflächen führen. Benno Nuding: „Es wundert mich, dass die Hitzesommer und Dürren, aber auch das Starkregenereignis und damit die Bedeutung der Freiflächen bei den Planern so schnell in Vergessenheit geraten können.“

Die FWG wird sich weiter dafür einsetzen, die klimarelevante Natur- und Freiflächen zu schützen. Das ist ein Dauerthema. Befremdlich ist für uns, dass solche Planungsüberlegungen lediglich in Form einer Mitteilungsvorlage unterbreitet werden. Auch zur Auftragsvergabe solcher Studien muss die Verwaltung der Politik gegenüber Rechenschaft geben. Wir fordern erneut eine Debatte darüber, wohin sich diese Stadt entwickeln soll. Das ist eine höchst politische Frage, die über die Kenntnisnahme statistischen Zahlenmaterials weit hinausgeht.